Deutsche Zentrumspartei (Z)
Die politische Vertretung des Katholizismus bekennt sich als Partei der Mitte zur demokratischen Verfassung der Weimarer Republik.
Die 1870 gegründete Deutsche Zentrumspartei fungiert bis 1933 als politische Vertretung der Katholiken in Deutschland. Ihre Wähler sind demgemäß zum überwiegenden Teil katholisch, gehören aber unterschiedlichsten sozialen Schichten an. In der Weimarer Republik bekennt sich die Parteiführung klar zur Verfassung. Der rechte Parteiflügel hingegen befürwortet die Rückkehr zur Monarchie und kann sich auch mit dem Frauenwahlrecht nicht anfreunden. Der Stimmenanteil des Zentrums auf Reichsebene sinkt zwischen 1919 und 1932 von knapp 20 Prozent auf wenig mehr als 11 Prozent. Trotzdem ist die Partei in diesem Zeitraum in jeder der meist rasch wechselnden Koalitionsregierungen vertreten - seien es Bündnisse unter Einschluss der SPD wie von 1919 bis 1923 und von 1928 bis 1930 oder Bündnisse unter Einschluss der DNVP wie 1925 und 1927/28. Das Land Baden zählt zu den Hochburgen des Zentrums. Mit Stimmanteilen zwischen 36 und 38 Prozent erzielt die Partei dort während der Weimarer Republik stets das mit Abstand beste Wahlergebnis und ist in allen Landesregierungen stark vertreten. Bis 1929 bildet das badische Zentrum mit Landes-SPD und Landes-DDP eine Regierung der 'Weimarer Koalition', später firmiert neben der SPD auch die DVP als Koalitionspartner. Sowohl gegen die KPD als auch gegen die NSDAP bezieht die Partei eindeutig Stellung. (ah)