Deutsche Demokratische Partei (DDP)
Als Partei des liberalen Bürgertums bringt sich die DDP in den Aufbau der Republik ein, verliert jedoch in den 1920er Jahren den Großteil ihrer Mitglieder und Wähler.
Aus der Fortschrittlichen Volkspartei und dem gemäßigten Flügel der Nationalliberalen Partei geht im November 1918 die Deutsche Demokratische Partei (DDP) hervor. Zu ihren Gründungsvätern gehören unter anderem die beiden Heidelberger Professoren Alfred und Max Weber. Im Gegensatz zur rechtsliberalen Neugründung DVP bekennt sich die linksliberale DDP von Anfang an zum neuen demokratischen Staat. Gemeinsam mit der SPD und dem Zentrum bildet sie auf Reichsebene sowie in den Ländern Preußen und Baden 1919 eine sogenannte Weimarer Koalition. Während dieses Dreierbündnis im Reich schon bald wieder ein Ende findet, wird es in Baden mit kurzer Unterbrechung bis zum Herbst 1929 halten. Die DDP selbst allerdings verliert im Laufe der 1920er Jahre drastisch an Zustimmung: Von anfangs stolzen 18 Prozent der Stimmen fällt sie auf Reichsebene bis 1928 auf 4,8 Prozent zurück. Angesichts dieser Entwicklung schließt sich die Partei vor der Reichstagswahl 1930 mit der stramm nationalistischen und teils auch antisemitischen Volksnationalen Reichsvereinigung zur Deutschen Staatspartei (DStP) zusammen. Dieser Schritt hat den Austritt zahlreicher Mitglieder zur Folge. Obwohl die Volksnationalen die Partei schon bald wieder verlassen, behält diese ihren Namen bei. Dennoch bleibt sie fast ebenso erfolglos wie die Radikaldemokratische Partei, die sich unterdessen aus dem linken DDP-Flügel heraus gegründet hat. (tp/ah)