Das Ende der badischen Monarchie
Der Großherzog dankt ab
Als sich abzeichnet, dass für die Aufrechterhaltung der Monarchie keine Mehrheit zu finden sein wird, verzichtet Friedrich II. von Baden auf seinen Thron.
Für die provisorische badische Regierung ist klar: Es muss eine neue, an demokratischen Prinzipien ausgerichtete Landesverfassung her – und das möglichst rasch! Schon bald nach ihrer Einsetzung haben die Minister deshalb begonnen, die Wahl zu einer verfassunggebenden Versammlung vorzubereiten: Am 5. Januar 1919 wollen sie die badischen Wählerinnen und Wähler zur Urne rufen. Das aus der Wahl hervorgehende Parlament wird über die Verfassung und damit auch über die künftige Staatsform Badens zu entscheiden haben. In den ersten Tagen nach dem revolutionären Umbruch hat sich Großherzog Friedrich II. noch der Hoffnung hingegeben, dass die zu wählenden Abgeordneten ihm auch im neuen Staat eine Rolle zubilligen werden. Zwischenzeitlich hat die Monarchie aber auch in ‚bürgerlichen‘ Kreisen zunehmend an Rückhalt verloren. Auf Anraten seines ehemaligen Staatsministers verabschiedet sich Friedrich deshalb schließlich von seiner Idee. Am 22. November erklärt er seinen Thronverzicht. (ah/as)